Die vergangenen 10 Tage gehören sicher zu den spannendsten, die ich in der jüngeren Vergangenheit erlebt habe. Ein Berg voll Ungewissheit weicht so langsam einer großen Wolke der Erleichterung. Ich habe versucht meine Erwartungen im Vorfeld gering zu halten – zu groß war die Sorge vor der ultimativen Enttäuschung. Nach der Veröffentlichung habe ich mich dann immer wieder dabei erwischt, wie ich ständig den “aktualisieren” Button in meinem Browser gedrückt habe um zu sehen, ob nicht ein weiterer Play auf der Soundcloud registriert wurde. Heute ist es beinahe Business as usual – naja nicht ganz – aber ein bisschen vielleicht. Ich habe bereits in meinem letzten Post über die Zukunft geschrieben, frei nach dem Motto: Nach dem Release, ist vor dem Release.
Mein Problem ist dabei nicht, dass ich kein Material hätte – ich habe schlicht keines, dass ich derzeit produzieren möchte. Einen “fertigen” Song in der Schublade zu haben, heißt in meinem Fall lediglich ein Stück Papier zu besitzen auf dem Worte und Akkorde notiert sind. Mit beidem bin ich zufrieden. Wie langwierig der Weg von diesem Papier, bis zum fertigen Song ist, durfte ich an “Zoo” erfahren. Diesen Weg mit einem Song zu gehen, für den ich derzeit keinerlei Muße habe, schreckt mich schon ziemlich ab. Außerdem musste ich feststellen, dass meine bisherige Musik in eine gewisse Richtung neigt, und einige Themen und Betrachtungen sich doch recht ähneln. Das ist grundsätzlich kein Problem, man könnte es schlicht als meinen Stil bezeichnen. Trotzdem will ich es nicht, und da meine Zeit derzeit deutlich eingeschränkt ist, möchte ich sie nicht mit einem Projekt füllen, auf dass ich keine Lust habe.
Wohin also? Ein neuer Song fällt nicht einfach so aufs Papier und von dort in die Gitarre. Ich betreibe deshalb aktuell ein “Studium” von neuer Musik und habe mich an Deutsch-Rock-Bands der 80er und 90er herangewagt. Frühe Werke von Groenemyer, Lindenberg, Westernhagen etc. oder Musiker aus der DDR (Puhdys) habe ich mir einverleibt, insbesondere auch um textlich neu angesprochen zu werden, da ich hier meist eine größere Gewichtung an den Tag lege. Ich bin gespannt wohin mich das noch treibt und erhoffe mir einen kleinen kreativen Anschub für die aktuelle Produktion. Auf neue Wege eben…